Bei der Jahreshauptversammlung des Freundeskreises Seniorenhilfe Frommern referierte der Vorsitzende Dr. med R. Schlagenhauf zum Thema »Begleitung und Ernährung Sterbender«: Der letzte Weg verlange eine Abwendung von der heilenden und eine Hinwendung zur »ummantelnden« (palliativen) Medizin. Sie sieht ihre Aufgabe darin, Schmerzen und körperliches Unwohlsein weitgehend zu lindern und ein sanftes, würdevolles Sterben zu ermöglichen. Die Bedürfnisse Sterbender sind andere. Essen und Trinken werden nebensächlich. Wichtig ist die emotionale Sättigung, die psychische und spirituelle Begleitung. Vielfach bestünden bei Angehörigen noch falsche Vorstellungen hinsichtlich der Ernährung, die das Sterben erschweren und sogar unnötige Schmerzen, Atemnot, Krämpfe und anderes hervorrufen können. Die künstliche Zufuhr von Nahrung und Flüssigkeit belaste die absterbenden Organe zusätzlich. Niemand müsse in diesem Stadium am Verhungern oder Verdursten leiden. Das Durstgefühl könne durch Mundbefeuchtung befriedigt werden. Das Austrocknen des Körpers sei mit der Ausschüttung von körpereigenen Endorphinen verbunden, die dem Sterbenden ein Wohlgefühl verschaffen. Die Anlegung einer Magensonde sei nur sinnvoll und zumutbar, wenn noch eine Aussicht auf Besserung bestehe. Im Sterbeprozess sei sie nur eine unangenehme Störung.
Wenn Angehörige die Begleitung Sterbender nicht selbst leisten können, stehe zu Hause, im Krankenhaus oder im Heim die Hilfe der Ökumenischen Hospizgruppe Balingen zur Verfügung.